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Der Kettenkasten

Ob Fahrrad, Roller, Moped, Anhänger, Motorrad, Auto, Transporter (Framo), die Möllers pflegten ihre Fahrzeuge, und dies nicht nur optimal, sondern optimaler als optimal, eben am optimalsten. Schallgeschwindigkeit.

 

An einem Samstag wartete ich mein Motorrad, ich spannte die Kette und stellte die Spur ein. Urgroßmutter Anna beobachtete mich und fing an zu lamentieren: „Schraub bloß das Rad richtig fest, schraub bloß das Rad richtig fest!“ – Kommt der Festigkeitswahn von der Uroma? Als ob ich zu doof wäre. Ich benutzte den größten Ringschlüssel, im Hof waren ebenso Vater und Opa zugange.

 

 

Vater ging locker wie ein Sportsmann in den Schuppen, er kam mit einem Rohr heraus, mit dem er den Ringschlüssel hebelte. Kein Problem, er drehte demonstrativ die Mutter noch 2-3 cm weiter nach rechts. Plötzlich knallte es laut! Peng! Die Kraft zersprengte den Kettenkasten aus Hartplastik: Opa Erich kreischte vor Lachen, Vater versuchte, cool auszusehen, ich war wütend, denn mein Motorrad musste stehen bleiben. Außerdem wusste ich, dass der Kettenkasten als Ersatzteil schwer zu bekommen ist, er war eines der Mangelteile. Nun, Vater schwieg, doch es gelang es ihm, Ersatz aufzutreiben.